Reisebericht Island
Für Sie unterwegs... in Island
Anfang Juni ging es für mich nach Island... Nach ca. 3-stündigem Flug erreichte ich den internationalen Flughafen Keflavik und nahm meinen vorab gebuchten Mietwagen in Empfang.
Meine Reiseroute führte mich vorbei an Lavafeldern, einzelnen Ortschaften und einsamen Strandabschnitten, an denen man hin und wieder Robben zu sehen bekommt, zuerst an die Westküste auf die Halbinsel Snæfellsnes in das gebuchte Ferienhaus mitten im Nationalpark Snæfellsjökull.
Auf der Halbinsel Snæfellsnes findet man unendliche Lavafelder, bizarre Gesteinsformationen und von überall blickt man direkt auf den Vulkangletscher Snæfellsjökull mit seinen 1.446 m Höhe, berühmt geworden durch Jules Verne's Roman "Reise zum Mittelpunkt der Erde". Sehenswert ist die Höhle "Vatnshellir" am Fuß des Gletschers, die nach einem Vulkanausbruch vor ca. 8000 Jahren durch Lavaströme entstand und in den letzten Jahren zugänglich gemacht wurde.
Die Halbinsel Snæfellsnes ist auch bekannt für seine "Big Five" des Meeres: Blauwale, Finnwale, Orkas, Buckelwale und Zwergwale. Bei einer Whale Watching Tour ab Olafsvik (Sommermonate) oder ab Grundarfjördur (Wintermonate) hat man eine Chance, die Meeressäuger zu sehen. Bei nicht ganz perfektem Wetter (Sturm) begab ich mich an Bord des Whale Watching Bootes. Aufgrund der stürmischen See war es sehr schwierig, Wale aufzuspüren, so dass wir am Ende aber immerhin neben einigen Papageientauchern die seltenen Weißschnauzendelfine beobachten konnten.
Meine Reiseroute führte mich dann weiter ins Landesinnere in Richtung Süd-Osten in den Nationalpark Thingvellir innerhalb des sogenannten "Goldenen Rings", in dem die vulkanischen Aktivitäten Islands wieder einmal deutlich sichtbar werden, denn durch den Nationalpark verläuft der Grabenbruch zwischen der amerikanischen und europäischen Kontinentalplatte. Wenige Kilometer weiter gelangt man bereits zur nächsten Attraktion: den Geysiren. Die Geysire sind heiße Quellen (rund 100° C), die ihr Wasser in unregelmäßigen Abständen von wenigen Minuten als Fontäne wieder ausstoßen.
Nach dem Besuch der Geysire ging es weiter zum wohl schönsten Wasserfalls Islands: dem Gulfoss. Enorme Wassermassen stürzen von dort in die Schlucht und man hat die Möglichkeit, sich dieses Spektakel aus nächster Nähe anzusehen.
Ein weiterer Tagesausflug führte mich auf die wunderschönen Westmänner Inseln im Süden Islands. In Landeyjahöfn ging ich an Bord der Fähre, die mich in ca. 35 Minuten auf die Hauptinsel Heimaey brachte. Die Westmänner Inseln sind vorallem bekannt für eine der größten Papageientaucher-Kolonien Islands. Die kleinen possierlichen Meeresvögel mit ihren bunten Schnäbeln brüten an den Steilküsten der Inseln in den Sommermonaten und mit etwas Glück bekommt man einige der schönen Exemplare zu sehen.
Auf dem Weg zu den Westmänner Inseln darf ein Stopp am Wasserfall Seljalandsfoss nicht fehlen, denn dort hat man die seltene Gelegenheit, auch einmal hinter einem Wasserfall zu stehen.
Mein letzter Programmpunkt dieser Reise führte mich natürlich in die Hauptstadt Reykjavik. Der Besuch der Innenstadt mit ihren kleinen Gassen, typisch nordischen Holzhäuschen und lebendigem Treiben sollte auf keiner Island-Reise fehlen. Um noch einmal die Chance auf Meeressäuger zu bekommen, nahm ich direkt ab Reykjavik nochmals an einer Whale Watching Tour teil und wurde belohnt mit der Sichtung eines Zwergwals.
Island ist definitiv immer eine Reise wert, achten sollte man allerdings auf warme Kleidung, denn das Wetter ändert sich teils schneller als erwartet. Ein Fotoapparat sollte auch immer griffbereit sein, denn hier und da begegnet man auch Wildpferden, entdeckt versteckte Wasserfälle und jede Menge Überraschungen.
Für die Anmietung eines Mietwagens sollte man wissen, dass man mit normalen Pkws nicht auf den Hochlandstraßen fahren darf (diese Straßen sind mit einem "F" gekennzeichnet), diese sind nur befahrbar mit einem Fahrzeug mit 4-Rad-Antrieb.
Franziska Liebschner, Juni 2015